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Freitag, 20. Juli 2007

Terror, Leben, Alltag

Wie es sich in Israel leben lässt:

Ob man zur Post muss, ins Restaurant will oder ins Kino: Zur täglichen Routine in Israel gehört, am Eingang die Tasche zu öffnen. Ein Türwächter mit elektronischem Piepsgerät überzeugt sich dann, dass nichts darin auf Sprengstoff deutet. Jeder Israeli kennt auch das zur Genüge: Ein ganzer Straßenzug ist auf einmal gesperrt. Niemand darf passieren. Einsatz für den Roboter, der nun herangekarrt wird, um sich krakengleich einem „verdächtigen Objekt“ zu nähern, das dann in einem stahlummantelten Kasten zur kontrollierten Explosion gebracht wird. In den allermeisten Fällen handelt es sich zwar nicht um eine Bombe, sondern um einen vergessenen Rucksack oder eine abgestellte Kiste. Aber, man weiß ja nie.

Etwa 900 Menschen sind laut Zahlen des israelischen Außenministeriums seit 2000 durch palästinensische Selbstmordanschläge oder anderen Terror ums Leben gekommen. Auch davor gab es, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie zu Hochzeiten der Al-Aksa-Intifada, immer wieder tödliche Attentate. Nichts geht Israel daher über seine Sicherheit - hebräisch: bitachon. Ein Begriff, auf den sich bisweilen alle Argumente verkürzen. Mit „bitachon“ werden auch die immensen Kosten des 650 Kilometer langen Sperrwalls in der Westbank gerechtfertigt. Drei Milliarden US-Dollar (2,1 Milliarden Euro) wurden ursprünglich für den Zaun- und Mauerbau veranschlagt, der palästinensische Attentäter außen vor halten soll.

Das „Mehr“ an Sicherheit ist relativ. Es bleiben Sicherheitslücken - nicht nur beim Westbank-Zaun, sondern auch mitten in Israel. Billige Cafes und Imbisse sind gedrängt voll und ohne Türsteher. Kein Geld. Selbst am internationalen Ben-Gurion-Flughafen werden Kompromisse gemacht. Um die Massenabfertigung zu bewältigen, wird meist nach ethnischem Raster vorgesiebt. Je dunkler die Hautfarbe, je arabischer die Gesichtszüge, umso eher muss mit intensiver Befragung gerechnet werden.

Ähnlich wird in der Westbank verfahren. Bei den Militär-Checkpoints für israelische Siedler ist meist problemlos durchzukommen. Bei jenen für Palästinenser winken lange Wartezeiten.

viele weitere Geschichten aus Ländern die täglich mit dem Terror zu kämpfen haben, findest Du hier

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